Die Hendschiker Bevölkerung - in Zahlen Die Hendschiker Bevölkerung ist von 1837 bis ins Jahr 2009 um 406 Einwohner/innen gewachsen, das sind gesamthaft 73 % mehr Frauen, Männer und Kinder oder mit anderen Worten knapp 2.5 Einwohner mehr pro Jahr! Das Säulendiagramm zeigt auf, dass sich die Einwohnerzahlen jedoch nicht ohne Schwankungen nach oben entwickelt haben. So verlor das Dorf zum Beispiel zwischen 1870 und 1888 80 Einwohner/innen (ca. 14%). Das entspricht einer Tendenz, die im ganzen Kanton festzustellen war. Auslöser für diesen Bevölkerungsrückgang waren wiederholte Missernten und wirtschaftliche Strukturveränderungen, welche über 13‘000 Aargauer/innen veranlassten in mehreren Auswanderungswellen in Übersee (vor allem in die USA) ihr Auskommen zu suchen oder in die aufstrebenden Industriezentren der Schweiz (v.a. Zürich und Basel) sowie in andere Länder Europas zu ziehen. Ende 19. Jahrhundert vollzog sich in der ganzen Schweiz eine radikale Kehrtwendung und unser Land wandelte sich vom Auswanderungs- in ein Einwanderungsland, d.h. es kamen deutlich mehr Ausländer/innen in die Schweiz, als Personen das Land verliessen. In Hendschiken lassen sich jedoch erst nach dem 1. Weltkrieg eine grössere Anzahl von Ausländer/innen nieder und es ist davon auszugehen, dass sie in den Fabriken in der näheren Umgebung (z.B. Hero) oder auch im Steinbruch einen Arbeitsplatz fanden. Die Ende der 1920er-Jahre einsetzende Weltwirtschaftskrise scheint auch die Gastarbeiter/innen stark getroffen zu haben, denn ihre Zahl schwand von 47 auf nur mehr 23. Ein klarer Trend hin zu einer stetig wachsenden Bevölkerungszahl zeigt sich in Hendschiken erst ab den 1950er-Jahren. In dieser Zeit löste die Hochkonjunktur nach dem 2. Weltkrieg im ganzen Aargau ein starkes Bevölkerungswachstum aus. Der grosse Bedarf an Arbeitskräften konnte auch damals schon nur Dank der Einwanderung von Frauen und Männern (v.a. aus Italien) gedeckt werden. Diese Entwicklung dokumentiert auch die Hendschiker Bevölkerungsstatistik, in welcher abzulesen ist, dass der Anteil der ausländischen Einwohner/innen in den 1960er-Jahren deutlich zunahm und die 10%-Marke zum ersten Mal überschritt. Damit lag Hendschiken deutlich unter dem Kantonsdurchschnitt von 18%! Da die Mehrzahl der Einwandernden katholisch war, stieg in jenen Jahren auch gleichzeitig die Zahl der Katholik/innen in unserem Dorf, d.h. von rund 8% auf gut 22%. Die Rezession in den 1970er Jahren führte dann erneut zu einem Schwund der Einwohnerzahl. Es scheint als hätten erneut die Gastarbeiter/innen stark unter der schlechten wirtschaftlichen Situation (1975-76 Rezession) zu leiden gehabt, denn ihre Zahl verringert sich fast um die Hälfte. Die steigenden Bevölkerungszahlen der letzten 20 Jahre lassen sich in erster Linie mit einer verstärkten Bautätigkeit erklären. So entstanden auf unserem Gemeindegebiet ganze neue Quartiere wie zum Beispiel Bachmatt, Heuweg, Brüggliacher oder Nussbaumweg, in welchen sich Familien, Paare und Singles heimisch niedergelassen haben. Die Zusammensetzung der Bevölkerung von Hendschiken hat sich in den über 170 Jahren, die wir nun betrachtet haben, zwar verändert, doch nicht grundlegend. Während früher vor allem alteingesessene Familien (OrtsbürgerInnen) in Hendschiken ansässig waren, hat sich in den letzten Jahren vor allem die Zahl der von auswärts zugezogenen Schweizerinnen und Schweizer vergrössert. Die Tatsache, dass die Bevölkerung kontinuierlich leicht gestiegen ist, hat dazu geführt, dass sich die „Neu-Hendschiker/innen“ gut in das dörfliche Leben integrieren konnten.
Quellen und Literatur: - Bevölkerungs-Tafel des Kantons Aargau als Ergebnis der im Hornung 1837 |