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Ortsnamen

Der Ortsname „Hendschiken“

Unser Gemeindewappen zeigt seit langem einen Handschuh, was geschichtlich gesehen eigentlich nicht stimmig ist; denn „Hendschiken“ hat sprachlich nichts mit einem Handschuh zu tun, sondern geht zurück auf den Vornamen „Hanzo“ oder „Henzo“ zurück.


Gemeindewappen

Unser Gemeindewappen wird mit folgenden Worten beschrieben: „In Blau linker innensichtig gestulpter gelber Handschuh“.


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Unser Gemeindewappen wird mit folgenden Worten beschrieben: „In Blau linker innensichtig gestulpter gelber Handschuh“.

Das Gemeindewappen lehnt sich an dasjenige der nicht adeligen Familie von Hendschikon an, welche in der Gegend von Beromünster im Dienst des dortigen Stiftes zu Ansehen gekommen war. Das Wappen dieser Familie ist in verschiedenen Versionen überliefert, ebenso wie dasjenige der Gemeinde Hendschiken.
So zeigt ein Siegel aus dem Jahr 1811 (* GEMEINDERATH* HENTSCHIKEN *) einen rechten, innensichtig gestulpten Handschuh in Blau und im Gemeindewappenbuch von Walther Merz (1915) steht folgende Beschreibung : „ … in Blau eine gelbe Hand … es wird auch als gelbe Hand in Rot überliefert.“

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Erst im Jahr 1954 entscheidet der Gemeinderat von Hendschiken, auf Vorschlag der Wappenkommission, wieder zum traditionellen Handschuh zurückzukehren und dieser Entschluss hat bis heute seine Gültigkeit behalten.

Der Handschuh entspricht wohl auch eher der althergebrachten (nicht wissenschaftlichen) Deutung des Gemeindenamens „Händsch-ike“.

Um den gelben Handschuh im Hendschiker Gemeindewappen rankten sich denn auch die eine oder andere Sage... So soll z. B. ein adliger Herr, der auf der Durchreise war, in unserem Dorf seinen edlen Handschuh verloren haben …

Gemeindenamen

1101-1200                        in Hentschikon diurnalem

1201-1225                        Waltherus et uxor eius de Hanshinchon

1259                                 in Vilmeringen, Henschikon, Buttikon

1264                                 de quodam argo sito in Haensichon

1291                                 in Otwessingen, Henschichon und Dothichon

1300                                 disctrictus in Hentschiken

1303-1308                        ze Hentschinkon und ….

Dies sind einige der Varianten vom Gemeindenamen „Hendschiken“, wie sie in mittelalterlichen Dokumenten überliefert wurden.

Der Name Hendschiken ist eine Bildung aus dem althochdeutschen Personennamen Hanzo/Henzo und der Ortsnamenendung –(i)kofen/-(i)kon und wird wohl ursprünglich Han(t)z-ing-hofun (oder Hanz-ing-hovun) gelautet haben, was so viel bedeutet wie bei den Höfen der Sippe des Hanzo/Henzo. Die Endung  –(i)kofen/-(i)kon  bezeichnete meistens sog. Ausbausiedlungen, die im 7./8. Jh. entstanden sind.


Literatur:

- Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau

- Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen

- Gemeindewappen Kanton Aargau (2004)

- Walther Merz, Gemeindewappen des Kantons Aargau (1915)

Sabina Vögtli-Fischer (2010)

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