Alte Hendschiker Häuser und ihre Geschichte(n)
Im ehemaligen Berner Aargau gehörten die sogenannten „Hochstudenhäuser“ (auch als „Aargauer Haus“ bezeichnet) zum typischen Ortsbild von ländlichen Gemeinden. Als herausragendes Merkmal dieser Häuser ist das steile Vollwalmdach zu nennen, das „wie eine schützende Kapuze über den Baukörper gestülpt“ zu sein scheint. Die ersten solchen Häuser wurden bereits im Mittelalter errichtet und im Gebiet des Kantons Aargau datiert das älteste Hochstudenhaus aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (Birrwil). Im Berner Aargau hielt man dann auch bis ins frühe 19. Jahrhundert an der traditionellen Holzbauweise mit Strohdach fest, während in anderen Kantonsteilen bereits zu „modernen“ Hausformen mit Ziegeldach gewechselte wurde (z. B. Region Baden).
Ein typisches Hochstudenhaus war ein langgezogener Vielzweckbau mit Wohnung, Tenn, Stall und Scheune. Das tief herunter gezogene Walmdach bot zwar der Hausfassade einen Witterungsschutz, war aber nicht von Vorteil für die Belichtung der Innenräume. Für mehr Helligkeit in der guten Stube sorgten daher breite Fensterbänder und der zurückgeschnittene Dachüberstand. „In ihrer Bauweise und Nutzungsanlage sind sie vorzüglich auf die Bedürfnisse des ackerbäuerlichen Vollerwerbsbetriebs zugeschnitten. Eine strikte Bindung an bestimmte Wirtschaftsformen und soziale Verhältnisse besteht indessen nicht.“ So wurden denn die Aargauer Häuser sowohl von vermögenden Grossbauern als auch von weniger begüterten Handwerkern und Tagelöhnern bewohnt.
Im Band „Die Bauernhäuser des Kantons Aargau“ (Band 2 – Fricktal und Berner Aargau) ist Hendschiken prominent mit zwei Hochstudenhäusern vertreten, nämlich:
- Russenhof - „Taunerhaus“ auf dem Büel
(Angaben und Zitate stammen aus: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau. Fricktal und Berner Aargau, von Pius Räber, Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde, Basel 2002, S. 235-247 und 428-429) |