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Samichlaus

(SV) In der ganzen Welt besucht der Samichlaus die Kinder am 6. Dezember, anders in Lenzburg und Umgebung.
Hier findet jeweils am zweiten Donnerstag im Monat Dezember der Chlausmärt statt und in den umliegenden Gemeinden des Bezirkes kommt dann am Abend der Samichlaus zu den Kindern.

Die Chlaushorde setzte sich in Hendschiken ursprünglich aus zwei „Weissen“ (einer mit einer Krone und Säbel, der andere mit einer grossen Laterne auf dem Kopf) und dem Schmutzli, welcher mit einer schwarzen Pelerine bekleidet war, zusammen. Dazu kamen dann noch die Chlauschlöpfer und eine Anzahl vermummter Gestalten („Schwärzer“), welche mit Russ bewaffnet waren und den jüngeren, vorwitzigen und eitlen Hendschikerinnen die Gesichter schwärzten. Weil mit der Zeit die neu ins Dorf gezogenen Familien diese Art von Chlaus nicht akzeptieren wollten, wurde auch in Hendschiken die Figur des klassischen Samichlaus’ mit roter Pelerine, Bart und Rute eingeführt. Anfänglich wurde der „rote“ Samichlaus noch von den Weissen und einem Schmutzli begleitet. Doch in den vergangenen Jahren sind die „Weissen“ ganz verschwunden und nur noch die ältere Dorfbevölkerung erinnert sich an die speziellen weissen Chläuse. 2010, anlässlich der Feiern und Aktivitäten zum 850. Jubiläum von Hendschiken, erlebten die weissen Chläuse in Hendschiken ein Revival und zogen wieder durch das Dorf.

Für die „Weissen“ wurden die Kostüme vom Eieraufleset übernommen, d.h. weisse Hosen und weisse, von Scherenschnitten und Sternchen geschmückte Hemden. Die Laterne des einen „Weissen“ war mit dem Hendschikerwappen und der jeweiligen Jahreszahl verziert.
Die Hendschiker Chläuse wurden und werden auch noch heute von den Chlauschlöpfern begleitet, so dass deren Kommen schon von weitem hörbar ist.

In unserem Dorf organisiert der Turnverein den Chlausbesuch. Es werden jedoch nur noch diejenigen Familien im Dorf besucht, die den Samichlaus am 2. Donnerstag im Dezember für ihre Kinder bestellt haben.

Damit die Tradition des Chlauschlöpfens in unserm Dorf erhalten bleibt, organisiert die Chlauschlöpfergruppe jedes Jahr wieder Kurse für den Nachwuchs und einen Wettbewerb die Könner.

Die
Lenzburger Samichlaus-Sage

Das Chlauschlöpfen geht auf eine Sage zurück, die erzählt, dass der Samichlaus im Goffersberg, in der Nähe vom Schloss Lenzburg vor ewig langer Zeit seine Wohnung hatte und jedes Jahr zu Ehren seines Namenstages die vielen Treppen zur Stadt hinunterstieg, um die Leute zu beschenken. Doch eines Tages führte ein übler Bubenstreich zu einer tragischen Wende. Zwei Knaben streuten Erbsen auf die Treppe, die zur Samichlauswohnung führte. Als der Chlaus dann zu später Stunde heimkehrte, rutschte er aus und zog sich starke Schmerzen zu. Verärgert und voller Groll schlug er die Türe hinter sich zu und gelobte, bis zum jüngsten Tag nicht mehr heraus zu kommen. Die beiden Buben fassten den Entschluss, sich beim Samichlaus zu entschuldigen, doch konnte es nie zu dieser Abbitte kommen, denn die beiden fanden den Eingang zur Chlaus-Wohnung nicht mehr. So begannen sie mit Geisseln zu chlöpfen, was so viel bedeuteten sollte wie: „Chumm liebe Chlaus, wo bisch?“

Bis zum heutigen Tag wird im Bezirk Lenzburg an dieser Tradition festgehalten.

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1959: Die weissen Chläuse

>> weitere Bilder aus dem Jubiläumsjahr

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