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Wahlkampf

Engagierte Politik – Flugblätter aus den Hendschiker Wahlkämpfen 1977 und 1989

Von Josef Brogli*

Wir zeigen hier eine Reihe von Flugblättern aus dem Wahlkampf von 1977 und 1989. Es dürfte von der Anzahl her eine relativ vollständige Dokumentation an Flugblättern für die beiden Wahljahre sein. Gesammelt wurden sie vom ehemaligen Gemeinderat Walter Hubschmid, welcher sie an seinen Nachfolger Josef Brogli übergab. Dieser ergänzte die Sammlung für das Jahr 1989.

Die Flugblätter sind auf 80g/m2-Papier gedruckt, meist im A4-Format. – Aus dem Jahr 1989 gibt es auch A5-Formate. – Die Flugpapiere mit Druckort „Typoset“ sind vom einheimischen Typografen Körner gestaltet worden. Dieser verstarb später an den Folgen eines tragischen Verkehrsunfalls. – Dass Flugblätter oft ausserhalb des Dorfes gedruckt wurden, hat wahrscheinlich mit dem Umstand zu tun, dass die zum Teil anonymen Verfasser so nicht bekannt werden wollten.

Die andere Art von Wahlkampf waren Leserbriefe, welche in der regionalen Presse für und gegen einzelne Kandidaten erschienen.

Meinungsbildend war zu jener Zeit auch der legendäre „runde Tisch“ im Jägerstübli, ein Stammtisch, welchem vor allem bürgerlich-konservative Männer angehörten.

Einige Flugblätter sind mit Bezeichnungen unterschrieben, welche keine eindeutige Zuordnung erlauben z.B. „Freie Wähler“.

In den späten 70er-Jahren bis zu Beginn der 90er-Jahre gab es eine lokale Partei, die „Vereinigung bürgerlicher Einwohner“ VbE. – Diese stellte ein Sammelbecken dar von politisch interessierten und engagierten Menschen, welche entweder nicht einer Partei beitreten wollten oder die Kräfte der bürgerlich-konservativen Meinungen gegenüber der Sozialdemokratischen Partei (SP) bündeln wollten. – Die VbE stellte während einigen Amtsperioden Vertreter in Gemeinderat und Schulpflege. Die VbE löste sich an einer letzten Versammlung im „Horner“ auf und übergab ihre Akten dem Gemeindearchiv. Treibende Kraft war während vielen Jahren Fritz Iten, Unternehmer (Byland AG) und FdP-Mitglied.

Auch in unserem Dorf werden alle vier Jahre die Behörden und Kommissionen gewählt. Diese Dokumente zeigen den Stil und die Intensität der Auseinandersetzung.

 

* Josef Brogli war 1985 – 1992 während einiger Jahre Mitglied des Gemeinderates und gleichzeitig der Schulpflege. Diese eher ungewöhnliche Ämterkumulation war vorher schon üblich in Hendschiken. Der Vorteil des „direkten Drahts“ von einer Behörde zur andern brachte den Nachteil einer grossen Belastung mit sich. Das Doppelmandat konnte nur funktionieren, wenn auf beiden Seiten das Vertrauen zur Person mit dem Doppelmandat bestand.

 

>> Download Flugblätter 1979 - 1989 (PDF)

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